Anpassungsstörung: Wenn Belastung zur Überforderung wird

Veränderungen gehören zum Leben. Doch manchmal geraten wir durch bestimmte Ereignisse oder Umstellungen aus dem Gleichgewicht. Eine Anpassungsstörung entsteht, wenn es schwerfällt, sich an neue Lebensumstände anzupassen, und die seelische Reaktion darauf deutlich ausgeprägt ist.

Typische Auslöser können sein:

  • Trennung oder Scheidung
  • Arbeitsplatzverlust oder beruflicher Wechsel
  • Umzug oder Migration
  • Konflikte im sozialen Umfeld
  • Erkrankungen oder andere belastende Diagnosen


Symptome einer Anpassungsstörung können sich unterschiedlich zeigen:

  • Anhaltende Traurigkeit oder Reizbarkeit
  • Innere Unruhe oder Ängstlichkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Rückzug aus sozialen Kontakten
  • Schlafstörungen oder Erschöpfung
  • Gefühl von Überforderung oder Kontrollverlust


Im Unterschied zu anderen psychischen Erkrankungen steht bei der Anpassungsstörung der Zusammenhang zu einem konkreten Ereignis oder einer Lebensveränderung im Vordergrund. Die Belastung ist real, aber die Reaktion fühlt sich zu stark an und hält länger an, als es normalerweise der Fall wäre.

Anpassungsstörung, Depression oder Angst? Die Grenzen sind manchmal fließend. Anpassungsstörungen können depressive oder ängstliche Symptome mit sich bringen, ohne dass eine vollständige Depression oder Angststörung vorliegt. Eine sorgfältige Einordnung hilft, passende Unterstützung zu finden.

Was hilft bei einer Anpassungsstörung? Mit gezielter Unterstützung kann es gelingen, wieder in ein inneres Gleichgewicht zu finden. Gesprächstherapie, achtsamkeitsbasierte Methoden und EMDR können helfen, belastende Gefühle zu verarbeiten und die eigene Stabilität zu stärken. Auch Techniken zur Selbstregulation können dabei unterstützen, den Alltag wieder besser zu bewältigen.

Wenn du das Gefühl hast, dass dich eine Veränderung oder Belastung länger aus der Bahn geworfen hat, als dir guttut, kann eine therapeutische Begleitung hilfreich sein. Du musst da nicht allein durch.